Sibirien im tiefsten Winter. Ein Zug erscheint winzig klein am Horizont. Langsam, aber immer schneller, kommt er näher. Ruhige Melodiebögen folgen rhythmischer Virtuosität, schwer 6 min. ISMN Nr.: 979-0-50220-079-4


10 
  • Art.Nr.: NME 080
  • Versand: 

Erfahren Sie mehr


Transsibiria_Notensample.jpg

Transsibieria.mp3

Rezension im Offbeat

Immer wieder dienten Lokomotiven und Züge als Inspirationsquelle für Komponisten. Man denke da nur an Honeggers „Pazific 231“ oder Steve Reichs „Different Trains“... Friedrich Tiedtke hat sich der transsibirischen Eisenbahn als Namensgeber und Inspiration für seine 6minütige Marimbakomposition bedient. Dies wird auch schon durch das künstlerisch sehr hochwertige Titelbild deutlich, das Marimbaplatten zeigt, die in einen Schienenstrang übergehen. Das Stück stellt nicht nur das Rattern des Zuges dar, sondern in erster Linie auch die Stimmung und die Musik des Landes, durch das er fährt. Die schöne und elegante Melancholie russischer Musik findet sich in der ganzen Komposi- tion überzeugend wieder. Das wird auch durch die Wahl der Tonart As-Moll (ja, das sind sieben bs) deutlich. Nach der Einstimmung über zwei Seiten beginnt der Zug zu rollen. 5/8 (2-3 Aufteilung) und 7/8 Takte (3-2-2) Auf- teilung wechseln sich (fast) konsequent ab. Trotz der im weiteren Verlauf noch komplexer werdenden Metrik, verliert das Stück nie seine harmonisch, melodische Eleganz und verbindet so gekonnt das ständige Ratten und die stete Bewegung des Zuges mit der Stimmung der Reise und der Seele des Landes. Ähnlich wie es begann, endet das Solostück auch mit einem rhyth- misch und melodisch etwas freierem Teil. Eine gelungene in sich absolut stimmige Komposition Holger Denckmann